© Elena Dudina |
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Der Mondenschein verwirret
Die Thäler weit und breit,
Die Bächlein, wie verirret
Geh'n durch die Einsamkeit.
Da drüben sah ich stehen
Den Wald auf steiler Höh,
Die finstern Tannen sehen
In einen tiefen See.
Ein Kahn wohl sah ich ragen,
Doch niemand, der es lenkt,
Das Ruder war zerschlagen,
Das Schifflein halb versenkt.
Eine Nixe auf dem Steine
Flocht dort ihr gold'nes Haar,
Sie meint', sie wär' alleine,
Und sang so wunderbar.
Sie sang und sang, in den Bäumen
Und Quellen rauscht' es sacht
Und flüsterte wie in Träumen
Die mondbeglänzte Nacht.
Ich aber stand erschrocken,
Denn über Wald und Kluft
Klangen die Morgenglocken.
Schon ferne durch die Luft.
Und hätt' ich nicht vernommen
Den Klang zu guter Stund’,
Wär' nimmermehr gekommen
Aus diesem stillen Grund. Von Joseph Freiherr von Eichendorff (1835)
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